Kinder sind Persönlichkeiten, die sich ganz individuell entwickeln. Sie beobachten, probieren sich aus und stellen hierbei auch Regeln und Grenzen in Frage. Mit allen ihnen zur Verfügung stehenden Möglichkeiten versuchen Kinder, die Welt in der sie leben zu begreifen. Wir als Erwachsene und Erziehende sind Beobachter, Unterstützer aber auch Vorbild, die sie auf ihrem Weg begleiten, ihre Bedürfnisse ernst nehmen, Freiräume bieten und Sicherheit geben.

Wir wollen die Kinder nicht einfach durch den Alltag führen, sondern sie in möglichst viele Entscheidungsprozesse, die ihre Person betreffen, einbeziehen und sie an vielem, was das tägliche Zusammenleben betrifft, beteiligen. Es geht um das Recht der Kinder, ihre Meinung frei zu äußern und diese Meinung angemessen und entsprechend ihres Alters und ihrer Reife zu berücksichtigen. Dafür wählen wir altersgerechte Beteiligungsformen wie z. B. Stuhlkreise, Abstimmungen oder Kinderkonferenzen.

Darüber hinaus geht es aber auch darum Meinungen und Standpunkte zu tolerieren und Kompromisse einzugehen. Indem Kinder ernst genommen werden, diskutieren, Entscheidungen treffen, Vorschläge machen und Kompromisse erarbeiten, machen sie zahlreiche Erfahrungen: Sie lernen viel über sich selbst, über ihr soziales Umfeld und ihre Lebensumwelt.

Partizipation als fester Bestandteil unserer pädagogischen Arbeit setzt eine bestimmte Haltung/Einstellung der Erzieherinnen Kindern gegenüber voraus: Wir sehen Kinder als kompetente kleine Menschen, die in der Lage sind, ihren Alltag eigenständig zu gestalten. Wir trauen Kindern etwas zu, nehmen sie ernst und begegnen ihnen mit Achtung, Respekt und Wertschätzung. Der Partizipations-Gedanke bildet auch die Grundlage unserer Projektarbeit.